Ein Schatz im Hotzenwald

Ein Klick auf's Bild führt zum Fotoalbum

 


 


Die Handlung und alle Personen sind im Gegensatz zu den historisch belegten Geschichten anderer Stücke beim Schatz im Hotzenwald frei erfunden.
Grundmotiv ist das von Hebel verfasste Gedicht "Der Schwarzwälder im Breisgau" mit den bekannten Zeilen: "Miinen Auge gfallt Herrischried im Wald!

"Das Stück spielt auf dem Hotzenwald um das Jahr 1788.
Johann Peter Hebel (1760-1826), der spätere alemannische Dichter und Kalendermann, bereist mit seinen Freunden Günttert (der "Vogt"), Welper (der "Bammert") und Hitzig ("Zeonides") zum Zwecke botanischer Studien den Hotzenwald. Der "Bund der Proteuser", wie sich die Freunde nach damaliger Sitte nennen, wird von einem jungen Bauernburschen "'s Stehli-Schniiders Hans", geführt.

Eröffnet wird das Spiel vom "Vreneli" mit einem fröhlichen Lied.
Das "Vreneli" ist die Tochter des Tannenwirts Landolin Dannenberger, der unbedingt einen Schwiegersohn im Hause haben möchte. Einen strammen Burschen, nämlich "s' Stehli-Schniiders Hans", hat er auch schon für sein Kind ins Auge gefasst. Das Mädchen, von der Schwindsucht gezeichnet, will dem Vater, trotz aller Liebe zu ihm, den Wunsch nach Enkelkindern nicht erfüllen.
"Wenns um den Hof geht, bin ich zu allem fähig!", poltert der alte Landolin und macht seiner Tochter damit unmissverständlich klar, dass auf dem Hotzenwald der Vater das Sagen hat.

Das "Vreneli" ist nicht vom rauen Hotzenschlag. Ihre kluge und nachdenkliche Art wird von den Dorfbewohnern oft nicht verstanden.
Bei einem Besuch im Gasthaus zur Tanne lernt Hebel die Wirtstochter kennen. In ihrer einfachen aber klugen Art macht sie auf ihn einen tiefen Eindruck. Sie erkennt die in ihm schlummernde reiche Dichtergabe und gibt ihm mit schlichten Erzählungen und Hinweisen (Das Spinnlein; der Mann im Mond; Vergänglichkeit) wertvolles Volks-Erzählgut mit.
In beiden entsteht eine tiefe Zuneigung.

Nicht einverstanden mit dieser Entwicklung ist der blonde Hans. Dieser reagiert äußerst eifersüchtig auf die Bemühungen des "Evangelischen".
Beim Walpurgistanz entlädt sich die Wut in einer wilden Schlägerei, bei der Hebel niedergeschlagen wird.
Damit endet das bis dahin gute Verhältnis zwischen Hebel und Hans.
Von dem Schlag benommen, sieht Hebel in der Walpurgisnacht die Geister des Schwarzwaldes. Denen voran den "Dengeligeist", der spielerisch als Schutzgeist der Proteuser angesprochen ist. Dieser begegnet ihm in zwei Gestalten, als "Sensemann" und als Engel.

In einer Nebenhandlung wird eine alte Sage lebendig. Ein Hotzenwälder - der "Husaren-Benedikt" - hat als Soldat des Königs von Sachsen dessen Tochter aus der polnischen Gefangenschaft befreit. Da der König die beiden nicht verbinden wollte, flohen sie in die Heimat des Mannes und führten dort unerkannt ein einfaches Bauernleben. Als Notpfennig mitgenommene Goldschätze sollen sie an unbekanntem Ort vergraben haben.
Ein Nachkomme der "Sachsenprinzessin", der arme Tagelöhner Konrad Mutterer, genannt "Chueredh'" sucht mit seiner Liebsten, der Magd "Daalia", nach dem Schatz. Sie finden ihn auch, aber nicht in materieller Form, sie erkennen, dass ihre Liebe zueinander ihr größter Schatz ist.

Da die Geschichte von Anfang an unter keinem guten Stern steht, nimmt sie auch kein glückliches Ende.
Hebel fährt nachdenklich zurück ins Markgräflerland, während das "Vreneli" seiner Schwindsucht erliegt und vom Dengeligeist abgeholt wird.